Brigham Baker
Brigham Baker (1989, Nipomo, California) lebt und arbeitet in Zürich. Seine wandfüllenden, runden «Shade»-Gemälde (2017) haben mich auf ihn aufmerksam gemacht. In Wahrheit handelt es sich um aufgezogene, ausgediente Balkonstoren, die vom Wetter reizvoll verfremdet wurden.
Sein aussergewöhnliches Vorgehen zeichnet sich durch ein Aneinanderreihen und Kombinieren von natürlichen und maschinellen Abläufen aus. Der Ausgangpunkt seiner Ideen sind unterschiedlichste Fundstücke.
In der in der Ausstellung gezeigten Werkserie («dote» oder «plein air trespass») verwendet er Farbstoffteilchen, die aus einer (Ur-)Suppe von Gartenpflanzen gewonnen wurden. Die Negative der zur Darstellung kommenden Figuren sind fiktiv, d. h. von ihm gestaltet. Die imaginären («Pflanzen»-)Modelle werden später zur Konservierung in Glasplatten gepresst und für den Kunstmarkt an weisse Wände gehängt. Das Entstandene erinnert an Naturartefakte, die zu rosten beginnen. Eine Datierung des Erzeugnisses ist schwierig. Menschengedachtes und -gemachtes wird durch die unberechenbare Natur wechselwirkend überlagert. Das Unentschlossene/Unentschiedene von/zwischen Mikro- zu Makroskopie, von festem zu flüssigem Zustand, von Lebendem und Totem wird in Brighams neugieriger Alchemie phänomenal visualisiert/thematisiert.