Mit Werken von:
Alexandra Mia Monkewitz
Brigham Baker
Isabelle Krieg
Kleon Medugorac
Mirko Baselgia
Naiwen Chou
Nic Hess
Stephan Hostettler

Liebe Kunstbegeisterte
Bei uns wird’s bunt! Künstler:innen, die wir verehren, bringen ihre Werke in unser Haus und damit in eure Nähe. Wir öffnen unsere Türen für alle, die Freude an einer inspirierenden Aus- stellung haben. Kommt vorbei und erlebt, wie Kunst unseren Alltag bereichert – und feiert sie mit uns!
Eure Gastgeber:in Anita und Martin Grob Mitkuratiert von Martin Landolt

1. Nov. Vernissage 14 bis 21 Uhr
2. Nov., 8. Nov., 9. Nov.  jeweils 14 bis 17 Uhr



Wir danken der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung für die Unterstützung.



Brücke

Alexandra Mia Monkewitz 

Die «Atelierwerkstatt» von Alexandra Monkewitz (1979, Zürich) befindet sich in ihrem Basler Zuhause. Die neusten Arbeiten nehmen ruhende Einzelheiten ihrer Umgebung detailgetreu wahr. Ist schmelzender Schnee auf einer Brücke bemerkenswert? Wieso ein ausgemergeltes Herbstblatt porträtieren? Erkennen wir die schlichte Schönheit eines unspektakulären Anblicks oder lassen wir uns von Dekor und Kitsch verführen? Die gewählten Ausschnitte sind nüchtern und eigenwillig gewählt. Die sichtbaren Objektbruchstücke erscheinen im seitlichen Lichteinfall schattenreich. Die Farbtöne sind naturgetreu und vermitteln ein in sich geschlossenes Abbild. Die alltägliche und gewöhnliche Realität/Wirklichkeit strahlt in Alexandras sorgfältigen Malereien eine liebevolle Ruhe und Selbstzufriedenheit aus. Dank ihrer ungewöhnlichen Betrachtungsweise ermuntert sie uns zu einer belebenden und idyllischen Heimatansicht.


plein air trespass

Brigham Baker 

Brigham Baker (1989, Nipomo, California) lebt und arbeitet in Zürich. Seine wandfüllenden, runden «Shade»-Gemälde (2017) haben mich auf ihn aufmerksam gemacht. In Wahrheit handelt es sich um aufgezogene, ausgediente Balkonstoren, die vom Wetter reizvoll verfremdet wurden.

Sein aussergewöhnliches Vorgehen zeichnet sich durch ein Aneinanderreihen und Kombinieren von natürlichen und maschinellen Abläufen aus. Der Ausgangpunkt seiner Ideen sind unterschiedlichste Fundstücke.

In der in der Ausstellung gezeigten Werkserie («dote» oder «plein air trespass») verwendet er Farbstoffteilchen, die aus einer (Ur-)Suppe von Gartenpflanzen gewonnen wurden. Die Negative der zur Darstellung kommenden Figuren sind fiktiv, d. h. von ihm gestaltet. Die imaginären («Pflanzen»-)Modelle werden später zur Konservierung in Glasplatten gepresst und für den Kunstmarkt an weisse Wände gehängt. Das Entstandene erinnert an Naturartefakte, die zu rosten beginnen. Eine Datierung des Erzeugnisses ist schwierig. Menschengedachtes und -gemachtes wird durch die unberechenbare Natur wechselwirkend überlagert. Das Unentschlossene/Unentschiedene von/zwischen Mikro- zu Makroskopie, von festem zu flüssigem Zustand, von Lebendem und Totem wird in Brighams neugieriger Alchemie phänomenal visualisiert/thematisiert.


Aus der Serie «Die Welt entdecken»: Frühstücksei

What the world needs now

Kleon Medugorac 

Kleon Medugorac lebt und arbeitet offiziell als Grafikdesigner, Illustrator und Musiker in Zürich. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin und Illustratorin Paula Troxler bildet er das PanK-Künstlerpaar. Achtung: Auf seinen verschiedenen Websites PanK und mystrudel24 öffnet sich das Werk eines «Artoholikers». Er nimmt uns mit Komik- und Science-Fiction-Helden auf einen Weltraumspaziergang, gespickt mit Verweisen/Botschaften auf die Musik-, Kunst- und Filmgeschichte, mit. Sein «Drucker» verweigert die Monotonie. Er vervielfältigt nichts. Für das 50-jährige Bestehen des Jazz-Festivals Willisau kreierte er ebenso viele Plakate, jeweils basierend auf den Motiven der vergangenen Jahresausgaben. Bei Kleon bewegt sich nicht nur etwas, sondern alles gleichzeitig. Technisch multiplex, intellektuell komplex. In einer dichten Fülle wechseln sich Farben und Motive laufend ab. Überbordende und rhythmische Lebendigkeit sprüht uns an. Das ist so was von cool und souverän. Ruhig bleiben ist keine Option. Seine Bilderwelt wird in Aktion gehalten und lädt zur Party ein. Von Kleon, dem «Artronauten», empfangen wir «Friendship is my favorite ship».


unfolding VIII

Mirko Baselgia 

http://www.baselgia.com


Once upon a time #028

As Years And Tears Go By

Nic Hess 

https://nichess.ch 


Zwei Stielaugen in einer Vase

Stephan Hostettler

Bei Stephan Hostettler (1988, Unterseen) wird die figurative Malerei wahrhaftig zum Hingucker. Seine Werke sind Schlagzeilen für die Sensationspresse. Unvorstellbares und Unmögliches stellt er überzeichnet dar. Frech und irrwitzig. Vertraute Dimensionen und gängige Statik gelten für ihn nicht. Bei «PIZZA PIZZA PIZZA» versuchen Orkas, vom Himmel fallende Pizzas zu schnappen. Katzen, die rauchen, «HALTET DOCH MAL ALLI EUI HUERE SCHNURRE». Die Frau mit den an Würmer erinnernden Stielaugen und dem Hotdog in der Hand, «I HA KE PORSCHE ABER I WÜSST EH NID WO HÄRE FAHRE». Der Bildaufbau mit unzähligen Subjekten ist sehr komplex überlegt und klar gestaltet. Es gelingt ihm, die z. T. verstörenden Darstellungen in zwar lautstarke, uns aber einnehmende Bildaussagen zu packen. Er komponiert die verschiedenen Subjekte dicht und überlegt auf der Leinwand, deren Platz er überbordend ausnützt. Die vielen bewusst aufeinander abgestimmten Farbtöne sind scharf berandet und halten/klammern die explosiven Kompositionen zusammen. Eine humoristische Kritik an unserer abgedrehten und immer bizarrer werdenden Gesellschaft. Verrückt, spritzig und zeitgenössisch kritisch. Herrlich!